Die Festnahme mutmaßlicher Hamas-Mitglieder in Berlin hat die Hauptstadt aufgewühlt. Vier Verdächtige sitzen seit letzter Woche in Untersuchungshaft. Laut Berliner Polizei planten sie Anschläge auf jüdische Einrichtungen. Die Ermittlungen zeigen, dass die Terrorgefahr auch in Deutschland konkret ist.
Der Fall hat eine hitzige Debatte über Konsequenzen für Terrorverdächtige ausgelöst. Bundesinnenministerin Nancy Faeser fordert nun schärfere Maßnahmen gegen Hamas-Unterstützer, darunter den Entzug deutscher Pässe bei Doppelstaatlern. «Wer für Terrororganisationen kämpfen will, dem müssen wir den deutschen Pass entziehen können«, erklärte Faeser gestern.
Die Berliner Jüdische Gemeinde reagiert besorgt. «Diese Festnahmen bestätigen unsere schlimmsten Befürchtungen», sagte Gemeindevertreter David Levy. Die Sicherheitsmaßnahmen rund um jüdische Einrichtungen wurden nochmals verstärkt. Als Reporterin vor Ort fällt mir auf, dass die Polizeipräsenz in Mitte deutlich zugenommen hat.
Die Reaktionen der Berliner sind gemischt. Während viele den Ermittlungserfolg begrüßen, warnen andere vor Generalverdacht gegen Migranten. Der Fall zeigt, wie dünn die Grenze zwischen berechtigten Sicherheitsinteressen und gesellschaftlichem Zusammenhalt ist. Die Debatte dürfte die Hauptstadt noch länger beschäftigen, während die Ermittlungen weitergehen.