Der Gedanke schmerzt: Das Elternhaus, in dem man aufgewachsen ist, muss verkauft werden, um die Pflegekosten zu decken. Diese Sorge treibt viele Familien um. Bei durchschnittlichen Kosten von 3.500 Euro monatlich für einen Pflegeheimplatz sind die Ersparnisse schnell aufgebraucht. Die Eigenbeteiligung bleibt trotz Pflegeversicherung erheblich.
Was viele nicht wissen: Es gibt legale Wege, das Familienheim zu schützen. Die frühzeitige Übertragung an Angehörige ist eine Möglichkeit, wobei die Schenkungsfrist von zehn Jahren beachtet werden muss. «Viele Familien unterschätzen den Zeitfaktor bei der Vermögenssicherung», erklärt Rechtsanwältin Claudia Brenner, Fachanwältin für Erbrecht.
Als meine Tante ins Pflegeheim kam, stand plötzlich ihr selbstgebautes Haus zur Disposition. Wir hatten glücklicherweise rechtzeitig mit einem Nießbrauchrecht vorgesorgt, das ihr lebenslange Wohnrechte sicherte.
Alternativen wie Wohnrecht, Rückforderungsklauseln oder Immobilienverrentung bieten individuelle Lösungsansätze. Die steigenden Pflegekosten machen solche Überlegungen immer wichtiger. Eine gute Beratung ist Gold wert – am besten lange bevor der Pflegefall eintritt.
Während wir altern, verändern sich nicht nur unsere Bedürfnisse, sondern auch die finanziellen Herausforderungen. Die rechtzeitige Absicherung des Familienheims kann dabei helfen, ein Stück Lebensgeschichte zu bewahren.