Stuttgart erlebte gestern eine der größten Friedensdemonstrationen der letzten Jahre. Rund 12.000 Menschen versammelten sich auf dem Schlossplatz, um gegen aktuelle militärische Konflikte zu protestieren. Nach Polizeiangaben blieb die Veranstaltung durchgehend friedlich, obwohl die Teilnehmerzahl die Erwartungen der Veranstalter um fast 30 Prozent übertraf.
«Wir sind überwältigt von der Solidarität der Stuttgarter,» sagte Monika Weber vom Friedensbündnis Stuttgart. Die Demonstration zog vom Schlossplatz durch die Königstraße bis zum Marktplatz. Besonders auffällig war die breite Altersspanne der Teilnehmenden – von Schulkindern bis zu Senioren. Familien mit selbstgebastelten Friedenstauben prägten das Bild.
Der Protest richtete sich hauptsächlich gegen die jüngsten Eskalationen im Nahen Osten und in Osteuropa. Oberbürgermeister Frank Meyer betonte: «Stuttgart zeigt heute sein wahres Gesicht als weltoffene, friedliebende Stadt.» Auch die lokalen Kirchen und verschiedene Kulturvereine schlossen sich der Demonstration an.
Als langjährige Beobachterin solcher Veranstaltungen fiel mir die besondere Atmosphäre auf. Anders als bei früheren Demos spürte man weniger Wut als vielmehr echte Sorge und Hoffnung.
Die Stadt plant nun ein Friedensfestival im Frühjahr 2026. Die gestrige Demonstration hat gezeigt: Das Thema Frieden bewegt die Stuttgarter nach wie vor. In Zeiten globaler Krisen findet die Stadtgemeinschaft in solchen Momenten zusammen.