Der Vandalismus an der Helmut-Rahn-Statue im Essener Stadtteil Frohnhausen sorgt für große Empörung. Unbekannte haben in der Nacht zu Montag die Bronze-Figur des Fußball-Weltmeisters von 1954 angesägt. Die Polizei ermittelt wegen schwerer Sachbeschädigung am Denkmal des «Boss«, wie Rahn von seinen Fans liebevoll genannt wurde.
«Diese sinnlose Zerstörung trifft uns mitten ins Herz», sagt Marcus Uhlig, Vorstandsvorsitzender von Rot-Weiss Essen. Rahn war eine Ikone des Vereins und bleibt unvergessen für seinen entscheidenden Treffer im WM-Finale gegen Ungarn. Die 2004 errichtete Statue zeigt ihn in typischer Schusshaltung und ist ein beliebter Treffpunkt für Fußballfans. Besonders bitter: Der Schaden wurde ausgerechnet kurz vor dem 70-jährigen Jubiläum des «Wunders von Bern» entdeckt.
Ein Spaziergänger bemerkte den Schaden am Bein der Statue und alarmierte die Behörden. Die Stadt Essen hat bereits einen Metallbauer beauftragt, der den Schaden begutachtet. Der Fall weckt Erinnerungen an ähnliche Vorfälle in anderen Städten. Die Ermittler prüfen, ob Metalldiebe am Werk waren. Die Restaurierung wird wohl mehrere tausend Euro kosten.
Die Essener zeigen sich solidarisch. Eine Spendenaktion zur Wiederherstellung des Denkmals wurde bereits gestartet. «Der Boss gehört zu Essen wie die Zeche zum Ruhrgebiet», meint ein langjähriger Fan vor Ort. Die Statue soll schnellstmöglich repariert werden – als bleibendes Symbol für den größten Sohn der Stadt.