Vor der CDU-Parteizentrale in Berlin-Mitte eskalierte gestern ein Klimaprotest. Rund 120 Aktivisten blockierten seit dem frühen Morgen die Zugänge zum Konrad-Adenauer-Haus. Die Polizei rückte mit über 200 Beamten an, nachdem Demonstranten die Fassade mit roter Farbe besprühten. Laut Polizeisprecherin wurden 47 Personen vorläufig festgenommen.
Die Protestierenden kritisierten die jüngsten klimapolitischen Entscheidungen der CDU. «Mit ihrer Blockadehaltung beim Klimaschutz riskiert die Partei unsere Zukunft», erklärte Lea Winters von der Initiative «Klima Jetzt». Parteivertreter zeigten sich empört über die Sachbeschädigung. CDU-Generalsekretär Stefan Müller forderte «einen respektvollen demokratischen Diskurs statt Vandalismus». Auffällig war die hohe Beteiligung junger Menschen unter 25 Jahren, die zunehmend die klassischen Protestformen verlassen. Als langjährige Beobachterin der Berliner Protestkultur fällt mir die zunehmende Polarisierung auf. Der Bezirksbürgermeister von Mitte bestätigte, dass die Proteste in seinem Bezirk seit Monaten zunehmen.
Die Aufräumarbeiten an der Parteizentrale werden voraussichtlich mehrere Tage dauern. CDU-Chef Friedrich Merz kündigte trotz des Vorfalls an, das für nächste Woche geplante Klimaforum wie vorgesehen durchzuführen. Die Ereignisse zeigen, wie der gesellschaftliche Konflikt um Klimapolitik zunehmend die Straßen der Hauptstadt erreicht.