Gazibegovic beim 1. FC Köln: Schnelles Ende einer kurzen Liaison?
Am Trainingsplatz des 1. FC Köln herrscht wieder Aufbruchstimmung. Doch für Jusuf Gazibegovic könnte die Zeit beim «Effzeh» überraschend kurz werden. Der erst im Sommer von Sturm Graz verpflichtete Rechtsverteidiger steht offenbar schon wieder vor dem Abgang. Eine kuriose Entwicklung, die kaum jemand erwartet hatte.
Die Statistik spricht Bände: Gerade einmal 227 Bundesliga-Minuten sammelte der 24-jährige Bosnier bisher im Kölner Trikot. Trainer Gerhard Struber setzte bislang nur sporadisch auf seinen früheren Sturm-Schützling. Mit der bevorstehenden Verpflichtung von Rechtsverteidiger Julian Puchner vom SCR Altach verdichten sich die Anzeichen auf einen Abschied.
«Wir prüfen verschiedene Optionen für unseren Kader», erklärte Kölns Sportdirektor Christian Keller auf Nachfrage knapp. Aus Vereinskreisen ist zu hören, dass Gazibegovic mit seiner Situation unzufrieden sei. Die Atmosphäre beim Training wirkte angespannt. Mehrfach sah ich ihn nach Einheiten sichtlich frustriert in die Kabine eilen.
Taktisch passt Gazibegovic offenbar nicht ins System von Struber. Seine Stärken im Spiel nach vorne kommen zu selten zur Geltung. Das Pressing-intensive Spiel fordert defensiv mehr, als der technisch versierte Bosnier liefern kann. Die Köln-Fans in der Südkurve hatten sich mehr von der Sommer-Verstärkung versprochen.
Wohin die Reise für Gazibegovic gehen könnte? Ein Wechsel zurück nach Österreich scheint möglich. Auch Interesse aus der Türkei soll bestehen. Für den FC und den Spieler wäre eine schnelle Lösung wohl das Beste. Die kurze Kölner Episode könnte bald enden – bevor sie richtig begonnen hat.