Milliardenhaushalt für das Saarland: Zwischen Zukunftsinvestitionen und Sparzwängen
Gestern im Landtag war die Luft zum Schneiden dick. Während draußen herbstliche Stimmung herrschte, erhitzten drinnen die Gemüter über den neuen Doppelhaushalt. 11,3 Milliarden Euro für 2026/2027 – eine schwindelerregende Summe für unser kleines Bundesland. Die Debatten spiegelten den klassischen Konflikt wider: Investieren oder Sparen?
Die Landesregierung verteidigt ihren Plan als «zukunftssicher». Besonders im Fokus stehen die 150 Millionen Euro für Schulbau und Bildung. «Wir investieren dort, wo es unsere Kinder am meisten brauchen», betonte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger während der hitzigen Debatte. Die Opposition konterte scharf. Aus den Reihen der CDU kam der Vorwurf der «finanziellen Luftschlösser».
Mir fiel bei den Diskussionen besonders die Sorge um unsere Industriebetriebe auf. Erst letzte Woche sprach ich mit Stahlarbeitern in Völklingen, deren Augen sich verdunkelten, wenn das Gespräch auf die Zukunft kam. Der neue Haushalt sieht Transformationshilfen vor, doch reichen diese? Die 200 Millionen für Industrieförderung klingen imposant, verteilt auf zwei Jahre aber eher bescheiden.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo zwischen Vision und finanzieller Realität. Das Saarland steht vor der Mammutaufgabe, mit begrenzten Mitteln maximale Wirkung zu erzielen. Während die Parlamentarier weiter debattieren, warten die Saarländer auf konkrete Verbesserungen. Und darauf, dass die Milliardenversprechen in ihrem Alltag ankommen.