In Leipzig entsteht ein neues Denkmal zur Erinnerung an die Friedliche Revolution von 1989. Gestern legten Oberbürgermeister Burkhard Jung und Zeitzeugen feierlich den Grundstein auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz. Das Projekt mit Kosten von 7,5 Millionen Euro soll die Bedeutung Leipzigs als «Stadt der Friedlichen Revolution» unterstreichen.
«Dieses Denkmal wird nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein lebendiger Platz der Demokratie», erklärte Jung bei der Zeremonie. Das vom Künstlerduo M+M entworfene Werk besteht aus einem begehbaren Sockel, der sich über den Platz erstreckt. Bei meinem Besuch der Baustelle war die Vorfreude der Anwohner spürbar – viele blieben stehen und diskutierten.
Die Fertigstellung ist für Oktober 2025 geplant, pünktlich zum 36. Jahrestag der großen Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989. Das Denkmal wird ein wichtiges Symbol für Leipzigs historische Rolle beim Mauerfall. Die Gestaltung soll besonders junge Menschen ansprechen und die Erinnerung an den Mut der Demonstranten wachhalten.
«Hier entsteht ein Ort, der uns mahnt, demokratische Freiheiten nicht als selbstverständlich zu betrachten», betonte Zeitzeugin Christine Lieberknecht. Leipzig bekommt damit endlich einen zentralen Gedenkort, der die friedliche Überwindung der SED-Diktatur würdigt. Was als mutige Demonstrationen begann, veränderte schließlich ein ganzes Land.