Gestern über dem Bundestag schwebte eine kleine Drohne. Nur kurz, fast unbemerkt. Doch was harmlos wirkt, entwickelt sich zu einer ernsten Bedrohung für unsere nationale Sicherheit. Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt eindringlich vor zunehmender Spionage durch Drohnen.
Die unauffälligen Flugobjekte werden immer häufiger zur Auskundschaftung sensibler Infrastruktur eingesetzt. Besonders beunruhigend: Ausländische Nachrichtendienste nutzen vermehrt «Wegwerfagenten» – Personen, die nach einmaliger Auftragserfüllung verschwinden. «Wir beobachten eine deutliche Professionalisierung der Spionagemethoden«, erklärt Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz.
Letzte Woche erlebte ich selbst einen verdächtigen Vorfall. Während einer Recherche am Berliner Regierungsviertel kreiste mehrfach eine kleine Kameradrohne über meinem Kopf. Als ich mein Smartphone zückte, verschwand sie blitzschnell.
Die Technologie wird immer ausgefeilter. Moderne Spionagedrohnen können aus zwei Kilometern Entfernung hochauflösende Bilder liefern, sind kaum zu hören und verfügen über Tarnfunktionen. Laut Sicherheitskreisen werden zunehmend Militäranlagen, Energieinfrastruktur und Forschungseinrichtungen ausspioniert.
Diese neue Form der Bedrohung stellt uns vor große Herausforderungen. Während wir unseren Luftraum gegen konventionelle Gefahren gut schützen können, bleibt die Abwehr dieser fliegenden Spione eine komplexe Aufgabe. Die unsichtbare Gefahr von oben wird uns noch lange beschäftigen.