Die Stimmung rund um Dynamo Dresden wird zunehmend angespannt. Seit Wochen steht Torwart Tim Schreiber im Fokus heftiger Fankritik. Allein nach dem letzten Heimspiel wurden in sozialen Medien über 500 kritische Kommentare gezählt, die den 22-jährigen Keeper für Punktverluste verantwortlich machen.
«Tim trägt momentan eine schwere Last», erklärt Cheftrainer Thomas Stamm, der trotz allem an seinem Schlussmann festhält. «Er hat enorme Qualitäten, die nicht jeder Torwart mitbringt.» Bei meinem Besuch im Training war Schreibers Reaktionsvermögen beeindruckend – was bei Spielen oft untergeht. Die Fanszene bleibt gespalten. Während einige Anhänger Geduld fordern, wachsen bei anderen die Zweifel. «Wir brauchen Stabilität hinten, sonst wird’s nichts mit dem Aufstieg«, meint Fanclub-Sprecher Michael Heinig.
Statistisch gesehen liegt Schreiber mit 68 Prozent gehaltener Schüsse im Mittelfeld der Drittliga-Torhüter. Die aktuellen Diskussionen erinnern an frühere Fan-Debatten um Kevin Broll. Dynamos Sportgeschäftsführer Thomas Brendel bleibt ruhig: «Wir bewerten intern und nicht nach externen Stimmungsbildern.» Die Winterpause könnte für Schreiber zum willkommenen Neustart werden – sofern er bis dahin das Vertrauen zurückgewinnt.