Die Dresdner Neustadt bleibt trotz steigender Mieten ein Magnet für Studierende. Fast 23 Prozent der Bewohner des bunten Stadtteils sind eingeschriebene Hochschüler, wie aktuelle Zahlen des Studentenwerks Dresden belegen. Besonders die äußere Neustadt lockt mit ihrem einzigartigen Flair.
«Die Neustadt ist mehr als nur ein Wohnort, sie ist ein Lebensgefühl», erklärt Soziologin Dr. Martina Wegner von der TU Dresden. Zwischen bunten Hausfassaden und kleinen Cafés entfaltet sich ein Mikrokosmos, der den Studierenden das bietet, was sie suchen: Kultur, Freiheit und Gemeinschaft. Die Büchereien, Kneipen und kleinen Theater machen den Stadtteil zum kulturellen Hotspot. Wer hier wohnt, nimmt höhere Mietpreise in Kauf – durchschnittlich 12,50 Euro pro Quadratmeter zahlen Neustädter mittlerweile.
Als ich gestern Abend durch die Alaunstraße schlenderte, fiel mir auf, wie viele junge Menschen in den zahlreichen Studiertreffpunkten zusammensaßen. Felix Schmidt, Informatikstudent im dritten Semester, bestätigt: «Ich spare lieber an anderer Stelle, als auf das Neustädter Leben zu verzichten. Hier ist immer was los, und der Weg zur Uni ist kurz.»
Die Beliebtheit der Neustadt spiegelte sich kürzlich auch im Stadtteil-Voting der Sächsischen Zeitung wider, wo sie auf Platz drei landete. Experten erwarten trotz weiterer Mietsteigerungen keine Abnahme der studentischen Präsenz. Der Stadtteil bleibt, was er ist: Ein kreatives Viertel, das junge Menschen magisch anzieht.