In Berlin-Neukölln wurde am Freitagabend ein 22-jähriger Mann durch einen Messerangriff schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich gegen 21 Uhr an der Ecke Sonnenallee und Pannierstraße, einem bekannten Knotenpunkt im Kiez. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der zwölfte Messerangriff in Neukölln seit Jahresbeginn.
Die Einsatzkräfte fanden den jungen Mann mit mehreren Stichverletzungen am Oberkörper vor. Ein Notarzt versorgte ihn vor Ort, bevor er ins Krankenhaus gebracht wurde. Zeugenaussagen deuten auf einen Streit zwischen mehreren Personen hin, der plötzlich eskalierte. Der mutmaßliche Täter konnte unerkannt flüchten. Die Polizei sicherte bis spät in die Nacht Spuren am Tatort.
«Solche Vorfälle nehmen in bestimmten Gebieten leider zu», erklärt Bezirksstadträtin Mirjam Blumenthal. «Wir arbeiten eng mit Präventionsprojekten zusammen, um die Situation zu entschärfen.» Als regelmäßige Berichterstatterin in Neukölln fällt mir auf, dass die Stimmung im Kiez angespannt bleibt. Anwohner berichten von einem wachsenden Unsicherheitsgefühl, besonders in den Abendstunden.
Die Kriminalpolizei hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet und sucht nach weiteren Zeugen. Für die Neuköllner Gemeinschaft bedeutet dieser Vorfall eine weitere Belastung. In den kommenden Wochen plant der Bezirk verstärkte Präsenz von Ordnungskräften. Die Frage bleibt: Können kurzfristige Maßnahmen das tiefer liegende Problem der Gewalt auf Neuköllns Straßen wirklich lösen?