Die Spree-Demo machte am Samstag Wellen in Berlin. Rund 300 Schwimmerinnen und Schwimmer sprangen am Treptower Park ins Wasser, um gegen das Badeverbot in der Spree zu protestieren. Die Wasserqualität hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, dennoch bleibt das Baden offiziell untersagt.
«Wir wollen ein Grundrecht auf sauberes Wasser», erklärt Claudia Weber vom Verein «Flussbad Berlin». Die Initiative setzt sich seit Jahren für Schwimmmöglichkeiten in der Spree ein. Bei sommerlichen Temperaturen von 28 Grad trugen viele Teilnehmer bunte Badekappen und Schwimmreifen. Der Protest verlief friedlich, die Wasserschutzpolizei begleitete die Aktion mit mehreren Booten.
Das Problem: Bei starkem Regen läuft immer noch ungeklärtes Abwasser in die Spree. Berlins Umweltsenatorin Ines Schmidt bestätigt: «Wir arbeiten an Lösungen, aber die Infrastruktur muss grundlegend modernisiert werden.» Die Kosten dafür werden auf mindestens 200 Millionen Euro geschätzt.
Als langjährige Beobachterin der Berliner Wasserpolitik fällt mir auf, wie die Spree zunehmend zum Symbol für städtischen Wandel wird. Früher Industriegewässer, heute Sehnsuchtsziel für Erholung.
Bis 2030 sollen erste offizielle Badestellen entstehen. Der Weg dahin bleibt allerdings steinig. Die Demo zeigt, wie stark der Wunsch der Berliner nach naturnaher Erholung im Stadtgebiet gewachsen ist.