In der Hansestadt Hamburg haben die Bürger am Sonntag ein klares Zeichen für mehr Klimaschutz gesetzt. Bei einem Volksentscheid stimmten rund 59 Prozent für strengere Klimaziele – die Stadt soll nun bereits 2040 klimaneutral werden, zehn Jahre früher als bisher geplant. Etwa 395.000 Hamburgerinnen und Hamburger gaben ihre Stimme für das Volksbegehren ab.
«Dies ist ein historischer Tag für den Klimaschutz in Hamburg», freut sich Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende. Die Initiative «Klimaentscheid Hamburg» hatte das Volksbegehren angestoßen und monatelang dafür geworben. Die neue Regelung bedeutet konkret: Alle städtischen Gebäude müssen bis 2030 klimaneutral werden. Auch der öffentliche Nahverkehr steht vor einem beschleunigten Umbau. An der Elbe spürt man bereits heute die Folgen des Klimawandels mit häufigeren Sturmfluten und Starkregen. Als ich letzte Woche am Jungfernstieg unterwegs war, diskutierten viele Passanten lebhaft über die anstehende Abstimmung – das Thema bewegte die Stadt spürbar.
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte sich gegen das Vorhaben positioniert und vor zu hohen Kosten gewarnt. Trotzdem muss der Senat das Ergebnis nun umsetzen. Für Hamburg beginnt damit eine neue Phase der Klimapolitik. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob die ehrgeizigen Ziele auch in praktische Politik umgesetzt werden können.