In Neukölln erschütterte heute Morgen eine heftige Explosion ein Mehrfamilienhaus in der Sonnenallee. Gegen 5:30 Uhr wurden Anwohner durch einen lauten Knall aus dem Schlaf gerissen. Die Feuerwehr rückte mit über 80 Einsatzkräften an. Bislang wurden sieben Verletzte gemeldet, drei davon schwer. Der Kiez steht unter Schock.
«Es war wie ein Erdbeben, alles hat gewackelt», berichtet Anwohnerin Fatma K., die zwei Häuser weiter wohnt. Die Explosion zerstörte die Fassade im Erdgeschoss vollständig. Trümmerteile flogen bis auf die gegenüberliegende Straßenseite. Die Rettungskräfte evakuierten das gesamte Gebäude und angrenzende Häuser. Brandermittler untersuchen nun die Ursache, wobei ein defektes Gasleitungssystem im Verdacht steht.
Bezirksbürgermeister Martin Hikel eilte zum Unglücksort: «Wir stellen Notunterkünfte für alle Betroffenen bereit und bieten psychologische Hilfe an.» Der Kiez hält zusammen – im Café gegenüber werden spontan Getränke und Decken für die Evakuierten ausgegeben. Die typische Neuköllner Solidarität zeigt sich in schweren Stunden.
Die Sonnenallee bleibt voraussichtlich bis morgen gesperrt. Anwohner werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umgehen. Für die betroffenen Familien hat das Bezirksamt eine Hotline eingerichtet. Diese Tragödie erinnert an die Verletzlichkeit unseres alltäglichen Zusammenlebens in dicht bebauten Kiezen.