In Berlin stehen mehrere landeseigene Kitas vor dem Aus. Der Senat plant die Schließung von 15 Einrichtungen bis Ende 2025, da die Nachfrage nach Betreuungsplätzen stark gesunken ist. Aktuell bleiben über 30.000 Kitaplätze in der Hauptstadt unbesetzt, während noch vor drei Jahren händeringend neue Plätze gesucht wurden.
«Die demografische Entwicklung hat sich verändert. Wir sehen deutlich weniger Geburten und mehr Familien, die ins Umland ziehen», erklärt Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). Die betroffenen Einrichtungen haben teilweise nur noch eine Auslastung von unter 60 Prozent. Das verursacht hohe Kosten bei knappen Haushaltsmitteln. Besonders betrifft es Kitas in den östlichen Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg, wo der Geburtenrückgang am stärksten zu spüren ist. Als ich letzte Woche durch Marzahn fuhr, fielen mir die leeren Spielplätze auf – ein ungewohntes Bild in diesem sonst kinderreichen Stadtteil.
Der Senat verspricht, dass kein Kind seinen Platz verlieren wird. Betroffene Familien bekommen Alternativangebote in der Nähe. Erzieherinnen und Erzieher sollen an andere Standorte wechseln können. Elternvertreter kritisieren dennoch die kurzfristigen Pläne. «Die Bindung der Kinder zu ihren Betreuern ist wichtig und sollte nicht unterschätzt werden», mahnt Elternvertreterin Sabine Müller. Die ersten Schließungen sind bereits für März 2025 geplant. Der Wandel vom Kitaplatzmangel zum Überangebot zeigt, wie schnell sich Berlin verändert.