Ein dramatischer Zwischenfall erschütterte gestern den Bereich Moorstraße in Hamburg-Harburg. Ein Linienbus der HVV musste wegen zwei Radfahrern eine Vollbremsung einlegen. Drei Fahrgäste wurden dabei verletzt, einer davon schwer. Die Unfallstatistik zeigt: In Harburg ereigneten sich allein im vergangenen Jahr über 120 Unfälle mit Radfahrerbeteiligung.
Die Polizei Hamburg berichtet, dass der Bus gegen 16:30 Uhr unterwegs war, als zwei Radfahrer plötzlich die Fahrbahn kreuzten. Der Busfahrer konnte nur durch eine Notbremsung einen direkten Zusammenstoß verhindern. Durch die abrupte Bremsung stürzten mehrere Fahrgäste. Ein 67-jähriger Mann schlug mit dem Kopf gegen eine Haltestange und erlitt schwere Kopfverletzungen.
«Solche Situationen sind leider keine Seltenheit», erklärt Verkehrssicherheitsexperte Thomas Müller. «Die Moorstraße ist ein bekannter Unfallschwerpunkt, an dem Radfahrer und Busse oft in gefährliche Nähe kommen.» Ich selbst habe die unübersichtliche Verkehrssituation an dieser Stelle schon oft beobachtet.
Die Radfahrer setzten ihre Fahrt fort, ohne anzuhalten. Die Polizei sucht nun nach Zeugen. Der Vorfall unterstreicht die angespannte Verkehrssituation in Harburg. Die Bezirksversammlung plant nun, die Radwegeführung in diesem Bereich zu überprüfen. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Im dichten Stadtverkehr kann ein Moment der Unachtsamkeit schwerwiegende Folgen haben.