Seit Oberbürgermeister Dieter Reiter die mögliche Bewerbung für die Sommerspiele 2036 ankündigte, diskutiert die Stadt lebhaft über Chancen und Risiken. Eine aktuelle Umfrage der Münchner Stadtwerke zeigt: 64 Prozent der Bürger sehen Olympia als Chance für nachhaltige Stadtentwicklung.
«München hat mit den Spielen 1972 bewiesen, dass wir Großereignisse nicht nur stemmen, sondern als Katalysator für Stadtentwicklung nutzen können», erklärt Sportreferentin Beatrix Zurek. Die historischen Sportstätten im Olympiapark könnten modernisiert werden, statt neue zu bauen. Dies entspricht dem IOC-Konzept der nachhaltigen Spiele.
Die Verkehrsinfrastruktur würde ebenfalls profitieren. Pläne für verbesserte U-Bahn-Verbindungen und ein Ausbau des Radwegenetzes liegen bereits vor. Als Münchner finde ich besonders spannend, wie die Diskussion um Olympia endlich Bewegung in lang verschleppte Infrastrukturprojekte bringt.
Kritische Stimmen mahnen jedoch zur Vorsicht. Der Bund Naturschutz fordert verbindliche Umweltstandards und bezahlbaren Wohnraum statt kurzlebiger Prestigeprojekte. Die Stadtratsdebatte nächsten Monat wird entscheidend. Bei allen Chancen müssen wir aufpassen, dass München sein Gesicht bewahrt und Olympia der Stadt dient – nicht umgekehrt.