Die Medientage München haben gestern im Isarforum ihre Türen geöffnet. Über 400 Expertinnen und Experten diskutieren bis Donnerstag über Künstliche Intelligenz, Medienfreiheit und die Zukunft der Branche. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung unabhängiger Medien: «Gerade in Krisenzeiten brauchen wir verlässliche Informationen mehr denn je.»
Unter dem Motto «Intelligence Redefined» steht die KI im Zentrum der Veranstaltung. Die Stimmung vor Ort schwankt zwischen Zukunftsoptimismus und Existenzsorgen. Beim Rundgang durch die Messestände war diese Ambivalenz deutlich zu spüren. «Wir müssen KI als Werkzeug begreifen, nicht als Bedrohung», erklärte Medienexpertin Claudia Weber vom Bayerischen Rundfunk. Besonders die kleineren Verlage zeigen sich besorgt über die rasanten technologischen Entwicklungen.
Die Diskussion über Regulierung nimmt ebenfalls breiten Raum ein. Medienpolitiker fordern klare Regeln für KI-generierte Inhalte. Der Zulauf zur Veranstaltung ist trotz allgemeiner Branchenunsicherheit beachtlich – ein Zeichen dafür, wie drängend die Zukunftsfragen sind.
Für die Münchner Medienlandschaft bleibt die Veranstaltung ein wichtiger Gradmesser. Was hier diskutiert wird, könnte morgen schon den Alltag in Redaktionen prägen. Die Branche steht vor ihrer vielleicht größten Transformation.