Nebel hängt über der Säbener Straße, während Harry Kane mit sichtbarer Entschlossenheit ins Training schreitet. Der englische Stürmerstar ist trotz der durchwachsenen Saison des FC Bayern mit beeindruckenden 44 Toren in 45 Pflichtspielen die personifizierte Treffsicherheit. Seine Zukunft in München beschäftigt dennoch die Gemüter der Fußball-Republik – besonders nach dem Champions-League-Aus gegen Real Madrid.
Kane selbst gibt sich unbeeindruckt von den Spekulationen. «Ich bin gekommen, um Titel zu gewinnen», erklärte er nach dem bitteren Halbfinal-Aus. «Das bleibt mein Ziel, daran hat sich nichts geändert.» Bemerkenswert ist seine Anpassungsfähigkeit an die Bundesliga. In seinen ersten Monaten wirkte seine Integration nahezu perfekt – selbst ohne Deutschkenntnisse. Seine Familie hat mittlerweile in Baierbrunn ein Zuhause gefunden. Die Kinder besuchen eine internationale Schule, seine Frau Kate scheint sich wohlzufühlen. Faktoren, die für einen Verbleib sprechen.
Sportdirektor Max Eberl betonte kürzlich: «Harry ist ein absoluter Vollprofi und identifiziert sich voll mit unserem Klub.» Die kolportierten Rückkehrgerüchte nach England bezeichnet er als «haltlos». Interessant ist zudem Kanes Spielstil unter dem künftigen Trainer Vincent Kompany. Der Belgier bevorzugt ein dynamisches Pressing – ähnlich wie Thomas Tuchel. Kane könnte davon profitieren.
Im Englischen Garten beobachtete ich letzte Woche, wie Kane mit seinen Kindern entspannt Eis aß. Er wirkte angekommen, lächelte Fans zu. Sein Vertrag läuft noch bis 2027. Die Weichen für eine lange Bayern-Ära scheinen gestellt. Die entscheidende Frage bleibt jedoch: Kann der FC Bayern Kane die ersehnte Titelplattform bieten? Die kommende Saison wird zum Schlüsseljahr für den englischen Kapitän – und für die Zukunft des deutschen Rekordmeisters.