Die Stuttgarter Innenstadt erlebte gestern Abend einen Schockmoment. Ein 23-jähriger Mann wurde gegen 22:30 Uhr in der Königstraße durch einen Messerangriff schwer verletzt. Der Täter ist flüchtig, die Polizei fahndet mit Hochdruck. Die Zahl der Messerangriffe in Stuttgart ist im letzten Jahr um 17 Prozent gestiegen.
Der Vorfall ereignete sich nahe der Stadtbibliothek, wo zahlreiche Passanten unterwegs waren. Rettungskräfte versorgten das Opfer vor Ort, bevor es ins Krankenhaus gebracht wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen kannten sich Täter und Opfer. Es soll zunächst zu einem Streit gekommen sein, der dann eskalierte. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Polizeisprecherin Sandra Müller erklärt: «Wir setzen alle verfügbaren Kräfte ein und werten derzeit Videoaufnahmen aus. Es gibt eine konkrete Beschreibung des Tatverdächtigen.» Besonders erschreckend ist die Selbstverständlichkeit, mit der Messer bei Konflikten zum Einsatz kommen. Als regelmäßige Berichterstatterin in der Königstraße fällt mir auf, wie die Stimmung unter Anwohnern und Geschäftsleuten zunehmend von Sorge geprägt ist.
Die Stadtgemeinschaft reagiert betroffen. Der Vorfall weckt Erinnerungen an vergangene Gewalttaten und verstärkt Diskussionen um mehr Sicherheit in der City. Oberbürgermeister Frank Nopper kündigte eine Sondersitzung des Sicherheitsbeirats an. «Des machd oimol mehr deitlich, dass mr bei dr Sicherheit nemme spare dürfed«, kommentierte ein langjähriger Kioskbesitzer am Tatort.