Article – In Dresden sorgt ein Fall von mutmaßlichem Kindesmissbrauch für Bestürzung in der Sportgemeinschaft. Die Staatsanwaltschaft hat einen 42-jährigen ehemaligen Jugendtrainer angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, zwischen 2016 und 2021 mindestens sieben Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren sexuell missbraucht zu haben. Nach Angaben des Landgerichts wurden über 50 Fälle zur Anklage gebracht.
Der Beschuldigte war bei einem bekannten Dresdner Sportverein tätig und genoss großes Vertrauen. Die mutmaßlichen Übergriffe sollen während Trainingseinheiten und bei Sportfreizeiten stattgefunden haben. «Solche Fälle erschüttern das Fundament des Vertrauens, das wir in Jugendarbeit setzen müssen«, erklärt Martin Schulz vom Stadtsportbund Dresden. Der Verein hat mittlerweile sein Schutzkonzept überarbeitet.
Als langjährige Beobachterin der Dresdner Sportszene muss ich sagen: Die Betroffenheit in der Stadt ist spürbar. Eltern diskutieren verstärkt über Sicherheitsmaßnahmen. Auch andere Vereine überprüfen nun ihre Strukturen. Der Verein hat mit psychologischer Unterstützung für betroffene Familien reagiert.
Die Hauptverhandlung soll im Januar beginnen. Sollte sich die Schuld bestätigen, drohen dem Angeklagten mehrjährige Haftstrafen. Der Fall zeigt, wie wichtig transparente Präventionsarbeit im Jugendsport ist. In Dresden wird man noch lange über die richtigen Konsequenzen nachdenken müssen.