Die Baukräne stehen still im Baumwollquartier Köln-Holweide. Die AEW Invest GmbH hat die Entwicklung des ehemaligen Fabrikgeländes vorübergehend pausiert. Seit Monaten herrscht Stillstand auf der 60.000 Quadratmeter großen Fläche, wo eigentlich 600 neue Wohnungen entstehen sollten.
«Wir haben aufgrund der aktuellen Marktlage entschieden, das Projekt temporär zu unterbrechen», erklärt Projektsprecherin Claudia Weber. Die gestiegenen Baukosten und Zinsen machen dem Vorhaben zu schaffen. Die Entwicklung des Areals soll aber nicht aufgegeben werden – nur der Zeitplan verschiebe sich. Besonders bitter für den Stadtteil: Die geplante Kita und Nahversorgungsangebote lassen nun länger auf sich warten.
Anwohner Fritz Müller beobachtet die Situation mit gemischten Gefühlen: «Einerseits verschafft uns die Pause etwas Ruhe vor Baulärm, andererseits brauchen wir dringend die neuen Wohnungen.» Die Stadt Köln steht weiter im Austausch mit den Projektentwicklern. Der Bezirksbürgermeister hofft auf eine baldige Fortsetzung: «Das Quartier ist wichtig für die Entwicklung unseres Stadtteils.«
Die Planungen für das historische Spinnereigebäude, das unter Denkmalschutz steht, laufen immerhin weiter. Wann die Bagger wieder rollen, bleibt vorerst offen. Für Holweide bedeutet dies: Die dringend benötigte Aufwertung des Stadtteils verzögert sich weiter.