Als die ersten Herbstnebel über unsere Felder zogen, hörte ich die besorgte Stimme meiner Nachbarin Maria, die ihre Hühnerschar nun im Stall hält. Die Vogelgrippe breitet sich wieder aus, und nicht nur Geflügelhalter in der Region Trier sind alarmiert. Das Virus H5N1 zirkuliert erneut verstärkt in unseren Breitengraden.
Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts beobachten die Ausbreitung mit Sorge. «Die Gefahr einer Übertragung auf Hausgeflügel steigt erheblich, wenn Wildvögel auf ihren Wanderungen das Virus einschleppen», erklärt Dr. Thomas Mettenleiter. In Rheinland-Pfalz wurden bereits erste Schutzmaßnahmen ergriffen. Meine Freundin Claudia, die fünf Hühner hält, hat ihren kleinen Gartenstall mit engmaschigen Netzen gesichert. «Besser vorbeugen als nachher trauern», sagt sie pragmatisch, während sie mir ihren umgebauten Hühnerhof zeigt.
Auch für Hundebesitzer gibt es wichtige Hinweise. Beim Spaziergang im Moseltal halte ich meinen Terrier Max nun konsequent an der Leine. Besonders in der Nähe von Gewässern, wo Wildvögel rasten, sollten Hunde keinen Kontakt zu toten oder kranken Vögeln haben. Die Veterinärbehörde in Trier empfiehlt, auffällige Wildvogelfunde nicht zu berühren und stattdessen dem örtlichen Veterinäramt zu melden.
Das Risiko einer Übertragung auf den Menschen bleibt zwar gering, doch die aktuelle Entwicklung mahnt zur Vorsicht. Wenn ich heute durch die Trierer Wochenmärkte schlendere, sehe ich das Thema mit anderen Augen. Es zeigt mir wieder einmal, wie eng verwoben unsere Gesundheit mit der unserer tierischen Begleiter und der Natur ist.