Die Kriminalpolizei Berlin verhaftete gestern Abend in Neukölln einen 26-jährigen Mann wegen Terrorverdachts. Er soll einen Anschlag auf den belebten Hermannplatz geplant haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden bei einer Wohnungsdurchsuchung verdächtige Chemikalien und Bombenbauanleitungen sichergestellt. Die Sicherheitsbehörden verzeichneten in Berlin seit Jahresbeginn bereits 17 terrorverdächtige Ermittlungsverfahren.
Der Verdächtige war durch Internetrecherchen nach Sprengstoffherstellung ins Visier der Ermittler geraten. Er soll sich in den letzten Monaten zunehmend radikalisiert haben. «Dank aufmerksamer digitaler Aufklärungsarbeit konnten wir rechtzeitig eingreifen», erklärte Polizeisprecher Stefan Müller. Die Behörden schließen nicht aus, dass der Mann Kontakte zu internationalen Terrornetzwerken pflegte. Ein Nachbar berichtete, der sonst unauffällige Mann habe sich zuletzt zurückgezogen. Die Atmosphäre am Hermannplatz wirkt heute gedämpft. Viele Anwohner zeigen sich beunruhigt, aber auch dankbar für das schnelle Eingreifen der Behörden.
Der Berliner Innensenator kündigte verstärkte Sicherheitsmaßnahmen in Neukölln an. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, da weitere Mittäter nicht ausgeschlossen werden können. «Die Sicherheit unserer Bürger hat höchste Priorität», betonte der Innensenator. Die Neuköllner atmen auf, bleiben aber wachsam. Was als normaler Herbsttag begann, erinnert uns daran, wie fragil unsere Sicherheit manchmal sein kann.