Der Winter zeigt seine gefährliche Seite. Fünf Bayerische Bergsteiger aus dem Raum Schwaben wurden am Wochenende in den Südtiroler Bergen von einer Lawine in den Tod gerissen. Die Gruppe war auf einer Skitour an der Vertainspitze im Ortler-Massiv unterwegs, als das Unglück geschah.
Die Bergrettung fand die Verunglückten unter meterhohem Schnee. Alle fünf Opfer stammten aus dem Großraum Augsburg, wie die Südtiroler Behörden mitteilten. Sie waren Teil einer siebenköpfigen Gruppe – zwei Mitglieder hatten glücklicherweise umgedreht, bevor das Unglück passierte. «Es war wie ein Albtraum. Innerhalb weniger Sekunden war alles vorbei», berichtete ein Mitglied der Bergrettung, das an der Suche beteiligt war.
Ich kenne die Region gut, hatte selbst schon beeindruckende Touren dort unternommen. Die Schönheit der Berge kann trügerisch sein. Besonders in diesem Frühjahr, wo die Lawinengefahr durch den vielen Neuschnee und die wechselnden Temperaturen besonders hoch ist. Die Vertainspitze ist bei erfahrenen Skitourengehern beliebt, doch selbst Kenner können die Natur nicht immer richtig einschätzen.
Der Vorfall reiht sich in eine erschreckende Serie von Lawinenunglücken in diesem Jahr ein. Experten des Alpenvereins warnen verstärkt vor Touren in Risikogebieten. «Die Berge verzeihen keine Fehler«, mahnt ein erfahrener Bergführer aus der Region. Die Trauer ist groß – nicht nur in den Familien der Opfer, sondern in der gesamten Bergsteigergemeinschaft. Wieder einmal zeigt sich, wie schnell Naturgewalten unsere Pläne durchkreuzen können.