Der vertraute Duft des Abendessens verwandelte sich binnen Sekunden in beißenden Rauch. In einem Northeimer Reihenhaus geriet vergangene Woche ein auf dem Herd vergessenes Essen in Brand. Was als alltäglicher Kochvorgang begann, endete in einem Albtraum für die betroffene Familie. Der Vorfall reiht sich in die beunruhigende Statistik ein: Allein in Niedersachsen entstehen jährlich etwa 600 Brände durch unbeaufsichtigte Kochvorgänge.
Die Flammen griffen rasch auf die Küchenzeile über. Dichter Qualm erfüllte binnen Minuten das gesamte Gebäude. Die vierköpfige Familie konnte sich glücklicherweise rechtzeitig in Sicherheit bringen. «In solchen Situationen zählt jede Sekunde», erklärt Brandoberinspektor Thomas Müller von der Feuerwehr Northeim. «Selbstlöschversuche sind gefährlich. Der beste Schutz ist sofortiges Verlassen des Gebäudes und der Notruf.»
Der materielle Schaden ist erheblich. Die Küche wurde komplett zerstört, Ruß und Rauchgase haben das gesamte Mobiliar kontaminiert. Die Familie musste vorübergehend bei Verwandten unterkommen. Besonders hart trifft es den neunjährigen Sohn. Sein Schulranzen und viele Spielsachen fielen dem Rauch zum Opfer.
Mir selbst ist beim Schreiben dieses Berichts wieder bewusst geworden, wie schnell Alltägliches zur Gefahr werden kann. Als Mutter kenne ich die Ablenkungen beim Kochen nur zu gut. Rauchmelder, die in Niedersachsen seit 2016 Pflicht sind, hätten hier Schlimmeres verhüten können. Die kleine Investition kann Leben retten – eine Erinnerung, die wir alle beherzigen sollten.