Berlin treibt den Ausbau der Windkraft trotz wachsender Bedenken voran. Laut Umweltbehörde wurden seit Jahresbeginn 23 neue Anlagen genehmigt – doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Der Berliner Senat sieht in der Windenergie einen Schlüssel zur lokalen Energiewende, die bis 2040 Klimaneutralität bringen soll.
«Wir nehmen die Sorgen der Anwohner ernst, können aber beim Klimaschutz nicht warten», erklärt Senatorin Marlene Schmidt. Besonders im Südosten der Stadt formiert sich Widerstand. Die Bürgerinitiative «Windkraft mit Verstand» kritisiert mangelnde Beteiligung und Naturschutzbedenken. In Köpenick haben Anwohner bereits Klage eingereicht.
Aus meiner Beobachtung vor Ort zeigt sich: Die Stimmung ist gespalten. Während viele die grüne Energie befürworten, fürchten andere um ihr Wohnumfeld. Experte Prof. Hartmann von der TU Berlin betont: «Berlin könnte mit kluger Bürgerbeteiligung ein Modell für urbane Energiewende werden.»
Der Konflikt wird Berlin noch lange beschäftigen. Die nächste Anhörung ist für Januar geplant. Interessierte finden Details auf der Informationsseite der Senatsverwaltung für Umwelt. Letztlich geht es um mehr als Windräder – es geht darum, wie die Hauptstadt ihren Weg zur Klimaneutralität gestaltet.