Der Streit um Fördermittel erschüttert Berlins Bildungslandschaft. Seit Wochen steht die CDU-Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch in der Kritik wegen der Vergabe von 690.000 Euro an Träger ohne transparentes Verfahren. Die umstrittene Entscheidung sorgt für Aufruhr im Berliner Abgeordnetenhaus.
«Jeder trickst so gut er kann», kommentiert ein langjähriger Bildungsexperte die Situation. Im Kern geht es um Förderprojekte, die ohne Ausschreibung vergeben wurden. Besonders brisant: Einige begünstigte Träger haben Verbindungen zu CDU-Politikern. Die Senatsbildungsverwaltung rechtfertigt das Vorgehen mit «pädagogischer Dringlichkeit», doch viele Fachleute zweifeln diese Begründung an.
Die SPD nutzt die Situation geschickt aus. Als Koalitionspartner wahrt sie öffentlich Distanz zur CDU, während sie intern die Kontrolle über wichtige Entscheidungsprozesse behält. In Spandau und Reinickendorf, wo die Projekte umgesetzt werden sollen, fragen sich Schulleiter, warum sie nicht in die Planungen einbezogen wurden. «Die Schulen vor Ort wissen am besten, welche Unterstützung wirklich benötigt wird», sagt eine Schulleiterin aus Spandau.
Die Affäre zeigt, wie undurchsichtig Fördermittelvergaben in Berlin oft ablaufen. Während der politische Schlagabtausch andauert, warten Bildungseinrichtungen weiter auf transparente Verfahren. Die wirklichen Verlierer könnten am Ende die Schüler sein, die auf sinnvolle Förderprogramme angewiesen sind.