Die Pläne für den Autoreisezug in Eidelstedt liegen vorerst auf Eis. Das Verwaltungsgericht Hamburg hat der Klage von Anwohnern stattgegeben und die Baugenehmigung für ungültig erklärt. Rund 35 Millionen Euro wollte die Deutsche Bahn in das Projekt investieren, das jährlich tausende Urlauber mit ihren Fahrzeugen abfertigen sollte.
Der Knackpunkt: Die geplante Anlage liegt in einem Gewerbegebiet, wo laut Gericht keine Autoverladung stattfinden darf. «Diese Nutzung ist schlichtweg nicht mit dem geltenden Bebauungsplan vereinbar», erklärte Richterin Sabine Möller in der Urteilsbegründung. Besonders die erwartete Lärm- und Verkehrsbelastung hatte bei den Anwohnern für Unmut gesorgt.
Die Bürgerinitiative «Lebenswert Eidelstedt» zeigt sich erleichtert. «Endlich wurden unsere Bedenken ernst genommen», sagt Sprecher Michael Weber. «Wir sind nicht grundsätzlich gegen den Fortschritt, aber die Planung hätte unser Viertel massiv beeinträchtigt.»
Die Deutsche Bahn prüft nun alternative Standorte im Hamburger Umland. Eine überarbeitete Planung für Eidelstedt ist ebenfalls möglich, würde aber erhebliche Verzögerungen bedeuten. Für die Urlaubssaison 2025 müssen Reisende mit Autos weiterhin auf andere Verladestationen ausweichen – ein Rückschlag für Hamburgs Ambitionen als Drehkreuz für den Autoreisezugverkehr.