In Dortmunds Rathaus weht seit einer Woche ein frischer Wind. Alexander Kalouti übernahm am Montag sein Amt als neuer Oberbürgermeister und brachte sofort Bewegung in die Verwaltung. Bei seiner ersten Mitarbeiterversammlung kamen mehr als 300 städtische Angestellte – ein Rekord für solche Veranstaltungen, wie altgediente Rathaus-Mitarbeiter bestätigten.
Der 33-jährige SPD-Politiker hat klare Vorstellungen. «Mein Ziel ist eine Verwaltung, die für die Bürger da ist, nicht umgekehrt», erklärte Kalouti gegenüber dem Verwaltungsvorstand. Seine ersten Tage verbrachte er damit, Abteilungen zu besuchen und mit Mitarbeitern zu sprechen. Beim Gang durch die Bürgerdienste fiel mir auf, wie offen viele Mitarbeiter für Veränderungen sind. Der neue OB setzt auf Digitalisierung und schlankere Prozesse. Das Bürgeramt-Chaos mit monatelangen Wartezeiten für Termine will er bis Jahresende lösen. Für die Wirtschaftsförderung plant er ein «Dortmunder Modell», das Unternehmensgründungen erleichtern soll.
Verwaltungsdezernentin Birgit Zoerner lobt den Elan: «Er stellt die richtigen Fragen und hört wirklich zu.» Die Dortmunder dürfen gespannt sein, ob der Schwung anhält. Im Westfalenpark traf ich Bürger, die vorsichtig optimistisch sind. Für die kommende Woche hat Kalouti seinen ersten Besuch in der Nordstadt angekündigt – dort, wo die Probleme der Stadt am sichtbarsten sind.