Ein Schuss erschütterte gestern Abend den sonst ruhigen Bezirk Spandau in Berlin. Gegen 21:30 Uhr wurde ein 34-jähriger Mann in der Nähe des Altstädter Rings mit einer Schussverletzung am Bein aufgefunden. Die Berliner Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Nach aktuellen Angaben der Behörden handelt es sich bereits um den dritten Schusswaffenvorfall in Spandau in diesem Jahr.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Zeugen berichten von einem dunklen Fahrzeug, das kurz nach den Schüssen mit hoher Geschwindigkeit vom Tatort flüchtete. «Wir gehen derzeit von einer gezielten Tat aus, nicht von einer allgemeinen Gefährdung der Bevölkerung», erklärt Polizeisprecher Michael Hoffmann. Die Spurensicherung war bis in die frühen Morgenstunden vor Ort aktiv.
Anwohner zeigen sich besorgt. Familie Weber, die seit 30 Jahren in der Gegend wohnt, berichtet: «So etwas hat es hier früher nicht gegeben. Man fühlt sich nicht mehr sicher.» Der Kiez hat sich verändert, das spürt man deutlich. Besonders abends meiden viele Bewohner inzwischen bestimmte Ecken rund um den Altstädter Ring.
Der Verletzte befindet sich nach einer Notoperation im Krankenhaus. Sein Zustand ist stabil. Die Polizei bittet Zeugen, sich mit Hinweisen zu melden. Bürgermeisterin Klara Schmidt kündigte unterdessen verstärkte Polizeipräsenz in den kommenden Wochen an. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Sicherheitsprobleme in manchen Berliner Bezirken, die lange als unbedenklich galten.