In Hamburg trauern Filmschaffende um eine prägende Gestalt des deutschen Kinos. Der renommierte Regisseur Hark Bohm ist im Alter von 85 Jahren verstorben, wie seine Familie am Dienstag mitteilte. Für die Hamburger Filmszene bedeutet dies einen schmerzlichen Verlust – über 30 Filme tragen seine Handschrift.
«Ein Leuchtturm ist erloschen», würdigt Fatih Akin seinen Mentor und Freund in einem bewegenden Statement. Der «Gegen die Wand»-Regisseur verdankt Bohm entscheidende Impulse für seine Karriere. Bohms Wirken an der Hamburger Filmhochschule prägte eine ganze Generation von Filmemachern. Seine authentischen Filme wie «Nordsee ist Mordsee» oder «Yasemin» zeigten das echte Hamburg jenseits touristischer Klischees.
Die Hansestadt verliert eine Stimme, die besonders Außenseiter und ihre Geschichten ins Zentrum rückte. Als ich Bohm vor einigen Jahren bei einer Filmvorführung in der Hafenstadt traf, beeindruckte mich sein ungebrochenes Engagement für den Nachwuchs. Professor Thomas Arslan von der Filmhochschule betont: «Seine Fähigkeit, soziale Themen einfühlsam zu erzählen, bleibt vorbildhaft.»
Die Trauerfeier soll im engsten Familienkreis stattfinden. Eine öffentliche Gedenkveranstaltung plant die Filmhochschule für September. Hark Bohms Filme werden bleiben – als zeitlose Dokumente eines Künstlers, der Hamburg wie kein anderer auf die Leinwand brachte.