Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland verdient besonderen Schutz in diesen schwierigen Zeiten. CDU-Chef Friedrich Merz unterstrich diese Notwendigkeit gestern bei einer Preisverleihung in Berlin. Nach Angaben des Zentralrats der Juden haben antisemitische Vorfälle seit Oktober 2023 um etwa 240 Prozent zugenommen.
«Wir werden nicht zulassen, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder in Angst leben müssen», erklärte Merz vor dem Publikum im Jüdischen Museum. Die Veranstaltung fand unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen statt – ein Umstand, der die ernste Lage verdeutlicht. Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus dokumentiert täglich neue Übergriffe. Besonders an Schulen und Universitäten häufen sich besorgniserregende Vorfälle.
Rabbiner Teichtal von der Jüdischen Gemeinde Berlin berichtete: «Viele Gemeindemitglieder verstecken inzwischen ihre Kippa unter einer Mütze, wenn sie auf die Straße gehen.» Als ich nach der Veranstaltung mit Teilnehmern sprach, war die Mischung aus Sorge und Entschlossenheit spürbar. Berlins jüdisches Leben gehört zum Herzschlag dieser Stadt.
Die Bundesregierung hat zusätzliche Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen angekündigt. Experten fordern zudem verstärkte Bildungsprogramme gegen Antisemitismus. Das wiedererstarkte jüdische Leben in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte, die wir gemeinsam verteidigen müssen – nicht nur mit Worten, sondern mit konkreten Taten.