In der Nacht zum Samstag fielen im beliebten Böcklerpark in Kreuzberg Schüsse. Ein 37-jähriger Mann erlitt schwere Verletzungen im Bauch und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Berliner Polizei sperrte den Tatort umgehend weiträumig ab. Laut Polizeistatistik steigt die Zahl der Gewaltvorfälle in Parks nach Einbruch der Dunkelheit.
Der Vorfall ereignete sich gegen 2 Uhr morgens im südlichen Bereich des Parks. Zeugen berichten von einem lauten Streit, der den Schüssen vorausging. «Wir nehmen solche Vorfälle sehr ernst und haben die Streifentätigkeit in der Gegend verstärkt», erklärte Polizeisprecherin Andrea Müller. Die Ermittler suchten mit Taschenlampen nach Spuren und stellten mehrere Beweismittel sicher.
Der Böcklerpark gilt eigentlich als beliebter Treffpunkt für Anwohner. In den letzten Monaten beobachte ich jedoch vermehrt Drogenhandel in den Abendstunden. Anwohner meiden zunehmend die dunklen Bereiche. Die Bezirksverwaltung kündigte bereits im Oktober bessere Beleuchtung an, umgesetzt wurde bislang wenig.
Die Hintergründe der Tat bleiben unklar. Die Kriminalpolizei hat eine Sonderkommission eingerichtet und sucht nach Zeugen. Anwohner zeigen sich besorgt über die zunehmende Gewalt. Was einst als grüne Oase galt, wird nun mit Unsicherheit verbunden – ein Wandel, der viele Kreuzberger nachdenklich stimmt.