In der Hauptstadt bahnt sich ein spannender politischer Wechsel an. Elif Eralp, 37, wurde gestern mit überwältigender Mehrheit zur Spitzenkandidatin der Linken für die kommende Berliner Abgeordnetenhauswahl gekürt. 86 Prozent der Delegierten stimmten für die Rechtsanwältin mit türkischen Wurzeln, die bisher vor allem durch ihr Engagement gegen Diskriminierung bekannt wurde.
„Berlin braucht eine Politik, die Menschen nicht zurücklässt», erklärte Eralp in ihrer bewegenden Antrittsrede vor den Parteimitgliedern. Die zweifache Mutter setzt klare Schwerpunkte auf bezahlbaren Wohnraum und soziale Gerechtigkeit. Als ich sie nach ihrem Wahlsieg traf, wirkte sie entschlossen und gleichzeitig bodenständig. In ihrem Kiez in Kreuzberg kennt man sie als pragmatische Kämpferin für Alltagsprobleme.
Eralps politischer Aufstieg gilt als bemerkenswert. Erst 2021 zog sie ins Abgeordnetenhaus ein, nun steht sie an der Spitze. Der Berliner Politikwissenschaftler Thomas Meyer betont: „Sie verkörpert einen Generationswechsel in der Linken und spricht besonders junge, urbane Wähler an.»
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Eralp mit ihrer Vision einer sozialeren Hauptstadt die Wähler überzeugen kann. Ihr Ziel ist ambitioniert: Sie will ins Rote Rathaus einziehen und die erste Regierungschefin mit Migrationsgeschichte werden. Eine frische Stimme in Berlins politischer Landschaft.