Die Stimmung am Düsseldorfer Flughafen ist angespannt. Gestern versammelten sich rund 100 Mitarbeiter des Bodendienstleisters Aviapartner zu einem Protest. Grund dafür ist die drohende Insolvenz des Unternehmens, die über 800 Arbeitsplätze gefährdet. Laut Verdi-Gewerkschaft haben die Beschäftigten seit drei Monaten kein Gehalt mehr erhalten.
«Unsere Leute stehen mit dem Rücken zur Wand», erklärt Özay Tarim, Gewerkschaftssekretär bei Verdi. Die Mitarbeiter fürchten um ihre Existenz, während sie weiterhin täglich die Koffer der Passagiere verladen. Der Flugbetrieb lief trotz der Protestaktion ohne größere Störungen weiter. Die Demonstranten versammelten sich vor dem Terminal und machten mit Trillerpfeifen auf ihre Lage aufmerksam.
Die Situation ist besonders bitter, da der Flughafen gerade die Reisewelle der Herbstferien bewältigen muss. «Wir arbeiten unter extremem Druck, ohne zu wissen, ob wir morgen noch einen Job haben», berichtet ein langjähriger Gepäcklader, der anonym bleiben möchte. Man spürt die Verzweiflung in den Gesichtern der Beschäftigten, die trotz ihrer finanziellen Notlage weiter zur Arbeit erscheinen.
Die Landesregierung NRW prüft Unterstützungsmöglichkeiten. Eine schnelle Lösung ist dringend nötig. Der Fall Aviapartner zeigt einmal mehr, wie fragil das System der ausgelagerten Dienstleistungen an deutschen Flughäfen ist. Für die Passagiere bleibt zu hoffen, dass ihre Koffer trotz aller Turbulenzen sicher ankommen.