Article – Der neue Stuttgarter «Tatort» mit Richy Müller und Felix Klare bricht mit klassischen Krimi-Erwartungen. «Schlaraffenland», der heute um 20:15 Uhr in der ARD läuft, überrascht mit einem ungewohnten Format – etwa 80 Prozent spielen in Rückblenden.
Die Kommissare Lannert und Bootz ermitteln im Mordfall eines Immobilienmaklers, der in seinem Büro erschossen wurde. Im Zentrum steht ein mysteriöser Wohnungsdeal und die Frage: War es Notwehr? Die Geschichte eines verzweifelten Familienvaters entfaltet sich nach und nach. «Wir wollten den Zuschauern einen anderen Blickwinkel bieten», erklärt Regisseur Frieder Wittich. «Nicht die Tätersuche steht im Vordergrund, sondern die menschliche Tragödie.»
Die Stuttgarter Wohnungsnot spielt eine entscheidende Rolle – ein Thema, das viele hier bewegt. Als langjährige Beobachterin der lokalen Szene fällt mir auf, wie authentisch die Verzweiflung auf dem Immobilienmarkt dargestellt wird. Die Straßen im Westen der Stadt sind sofort wiederzuerkennen.
Was zunächst wie ein klassischer Kriminalfall wirkt, entwickelt sich zu einem emotionalen Drama über soziale Ungerechtigkeit. Nächste Woche folgt die Fortsetzung der beliebten Reihe mit einem Fall aus München. Bleibt die Frage: Wird das Stuttgarter Experiment beim Publikum ankommen?