Die politische Bühne in Mecklenburg-Vorpommern vibriert förmlich. Beim Landesparteitag verkündete die AfD selbstbewusst ihr Ziel: die Alleinregierung nach der Landtagswahl 2026. Als ich den Saal betrat, war die Stimmung elektrisch – ein Mix aus Entschlossenheit und Triumph. Die Umfragewerte von aktuell 30 Prozent beflügeln die Partei, die mittlerweile in einigen Regionen des Bundeslandes tiefe Wurzeln geschlagen hat.
«Wir wollen die Alleinregierung», erklärte Landeschef Leif-Erik Holm mit unverhohlener Entschlossenheit. Seine Worte lösten tosenden Applaus aus. Hinter den Kulissen spürte ich diese neue Selbstsicherheit der Partei, die längst vom politischen Außenseiter zur ernsthaften Kraft geworden ist. Die etablierten Parteien reagieren alarmiert. Besonders die CDU, traditionell stark im ländlichen Raum, ringt um ihre Position.
Bei meinem Gespräch mit einem Delegierten aus Vorpommern wurde deutlich: Die AfD setzt auf landestypische Themen. Kürzlich erlebte ich selbst eine hitzige Diskussion am Dorfkiosk über Windkraft und Flüchtlingspolitik – genau jene Themen, die die Partei besetzt. Der Verfassungsschutz stuft den Landesverband als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein. Eine Tatsache, die viele Wähler erstaunlich wenig abzuschrecken scheint.
Die politische Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns steht vor einem möglichen Umbruch. Wie sich dieser auf das Zusammenleben in unserem dünn besiedelten Land auswirken könnte, beschäftigt mich täglich. Die Stimmung ist angespannt, die Fronten verhärtet. Manchmal vermisse ich den mecklenburgischen Pragmatismus, der früher Konflikte entschärfte.