In Dortmund gewinnt eine neue Faninitiative für mehr Mitbestimmung beim BVB rasch an Zustimmung. Seit dem Wochenende haben bereits über 1.500 Vereinsmitglieder die «Initiative BVB-Fanmitbestimmung» unterstützt, die demokratische Reformen im Verein fordert. Die Südtribüne, Heimat der treuesten Anhänger, steht geschlossen hinter dem Vorhaben.
«Wir wollen keine Revolution, sondern eine Evolution der Vereinsstrukturen«, erklärt Sprecherin Katharina Möller vom Fanprojekt. Die Initiative fordert konkret mehr Transparenz bei Vereinsentscheidungen und einen direkten Fanvertreter im Aufsichtsrat. Besonders die jüngsten Entwicklungen wie steigende Ticketpreise und fragwürdige Sponsorendeals haben das Vertrauen vieler Fans erschüttert. Beim Heimspiel gegen Leipzig waren zahlreiche Protestbanner zu sehen.
Der Verein hat bisher zurückhaltend reagiert. Wie man im Borsigplatz-Viertel hört, sind einige Vorstandsmitglieder durchaus gesprächsbereit. Die typisch dortmunderische «Malocher-Mentalität» spiegelt sich in der bodenständigen Kampagne wider, die auf Dialog statt Konfrontation setzt.
Die Initiative plant nun eine Unterschriftensammlung zur nächsten Mitgliederversammlung im November. Eine Satzungsänderung wäre ein historischer Schritt für den BVB und könnte Signalwirkung für andere Bundesligaklubs haben. Die Uhr tickt – und ganz Fußball-Dortmund schaut gespannt zu.