Die weiße Gefahr kam über Nacht. Bayern erwachte gestern unter einer heimtückischen Eisdecke, die unsere Straßen in gefährliche Rutschbahnen verwandelte. Auf der A93 bei Hausen endete diese Glätte für einen 42-jährigen Autofahrer tödlich. Sein Fahrzeug geriet ins Schleudern, prallte gegen einen Sattelzug. Die Unfallfolgen legten die Autobahn stundenlang lahm.
«Diese plötzlichen Temperaturschwankungen sind tückisch», erklärt Klaus Bergmann vom Deutschen Wetterdienst. «Selbst erfahrene Fahrer unterschätzen oft die Gefahr.» Während die Rettungskräfte am Unfallort arbeiteten, ereigneten sich auf bayerischen Straßen dutzende weitere Karambolagen. Meist blieb es bei Blechschäden. Noch letzte Woche fuhr ich selbst bei strahlendem Sonnenschein durch den Bayerischen Wald – nichts deutete auf den winterlichen Einbruch hin, der nun folgte. Die Wetterlage zeigt sich von ihrer unberechenbaren Seite. Besonders in den Morgenstunden verwandeln sich feuchte Straßenabschnitte blitzschnell in spiegelglatte Fallen.
Die Polizei rät zu besonderer Vorsicht in den kommenden Tagen. Winterreifen und angepasste Geschwindigkeit sind lebenswichtig. Der tragische Unfall auf der A93 führt uns schmerzhaft vor Augen, wie schnell alltägliche Fahrten in Katastrophen münden können. Wer kann, sollte unnötige Fahrten vermeiden. Die winterliche Schönheit Bayerns hat in diesen Tagen einen gefährlichen Begleiter – die lautlose Glätte.