Vier Klimaaktivisten der Gruppe «Letzte Generation» wurden gestern vom Amtsgericht Hamburg zu Geldstrafen verurteilt. Sie hatten im Juli 2023 den Flughafen Hamburg blockiert, indem sie sich auf dem Rollfeld festklebten. Der Flugbetrieb musste für mehrere Stunden eingestellt werden, was zu erheblichen Verspätungen für etwa 3.500 Reisende führte.
Die Angeklagten im Alter zwischen 24 und 41 Jahren erhielten Geldstrafen zwischen 900 und 1.350 Euro wegen Hausfriedensbruchs und Nötigung. Während der Verhandlung zeigten sie keine Reue für ihre Aktion. «Die Klimakrise zwingt uns zum Handeln, wenn die Politik versagt», erklärte eine 26-jährige Aktivistin vor Gericht. Der Richter betonte jedoch, dass demokratische Prozesse nicht durch solche Aktionen umgangen werden dürften.
Bei einem Rundgang am Flughafen Hamburg sind die Sicherheitsmaßnahmen inzwischen sichtbar verstärkt worden. Beobachter berichten von zusätzlichen Zäunen und mehr Sicherheitspersonal. Die Staatsanwaltschaft prüft nun weitere Schadensersatzforderungen des Flughafens.
Die Verurteilungen in Hamburg reihen sich ein in eine zunehmend härtere Gangart der Justiz gegenüber Klimaprotesten. Für die Anwohner im Umfeld des Flughafens bleibt die Frage: Wie lässt sich legitimer Protest mit dem Recht auf ungestörte Mobilität vereinbaren?