Tragödie in Istanbul erschüttert Hamburg: Neue Details zur vergifteten Familie aus Blankenese kommen ans Licht. Die vierköpfige Familie Müller starb vergangene Woche in ihrem Hotelzimmer durch das hochgiftige Phosphin-Gas. Nach Angaben türkischer Ermittler war die Konzentration fünfmal höher als die tödliche Dosis.
«Wir stehen mit den türkischen Behörden in engem Kontakt», erklärt Polizeisprecherin Martina Wegner. Die Ermittlungen deuten auf einen unsachgemäßen Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln im Nachbarzimmer hin. Das Gas konnte durch das Belüftungssystem in das Zimmer der Familie eindringen. Der Fall weckt Erinnerungen an ähnliche Vorfälle in Touristengebieten.
Die Hamburger Schulgemeinschaft trauert um die beiden Kinder im Alter von 8 und 11 Jahren. «Wir haben Kriseninterventionsteams an der Schule eingesetzt», so Schulleiter Thomas Becker. Besonders erschütternd: Die Familie wollte eigentlich in einem anderen Hotel übernachten, wurde aber kurzfristig umgebucht.
Der Fall wirft Fragen zur Sicherheit in internationalen Touristenunterkünften auf. Die deutsche Botschaft in Istanbul hat eine Sicherheitswarnung für Reisende herausgegeben. Eine Gedenkfeier in Blankenese ist für nächste Woche geplant, während die Überführung der Verstorbenen nach Deutschland noch vorbereitet wird.