Der tägliche Blick in den Polizeiticker ist für viele Kielerinnen und Kieler zur Routine geworden. Wie ein digitales Fenster öffnet er den Blick auf das Sicherheitsgeschehen unserer Stadt. Während ich heute Morgen durch die Holtenauer Straße schlenderte, heulten Polizeisirenen auf. Ein alltägliches Geräusch, das dennoch jedes Mal Fragen aufwirft: Was ist passiert? Wo? Warum?
In der vergangenen Nacht meldete die Polizeidirektion Kiel drei Einbrüche im Stadtteil Gaarden. Die Methode war stets dieselbe: aufgehebelte Terrassentüren, durchwühlte Schränke, gestohlener Schmuck. «Wir beobachten seit Oktober eine leichte Zunahme von Wohnungseinbrüchen mit Beginn der dunklen Jahreszeit», erklärt Polizeisprecherin Saskia Bergmann. Die Beamten haben ihre Präsenz in den betroffenen Gebieten verstärkt.
Auf der Kieler Förde sorgte gestern ein treibendes Segelboot für einen Großeinsatz der Wasserschutzpolizei. Glücklicherweise stellte sich heraus: niemand in Gefahr. Der Besitzer hatte lediglich vergessen, sein Boot ordnungsgemäß zu sichern. Als ich die Einsatzkräfte am Hafen traf, war die Erleichterung spürbar. Solche Fehlalarme binden zwar Ressourcen, sind aber besser als echte Notfälle.
Im Bereich Hauptbahnhof führt die Polizei seit dieser Woche verstärkte Kontrollen durch. Hintergrund sind mehrere Beschwerden über Drogenhandel und aggressive Bettlerei. Die Maßnahmen zeigen bereits Wirkung. Doch wie dünn ist die Linie zwischen Sicherheit und Verdrängung? Diese Frage begleitet mich, wenn ich durch die Stadt gehe und die unterschiedlichen Realitäten unseres urbanen Zusammenlebens beobachte.