Die Stuttgarter Gastro-Landschaft erlebt einen Berliner Boom. Gleich drei Hauptstadt-Ketten – Burgermeister, Mustafas Gemüse Kebap und Schnitzery – haben sich in den letzten Monaten im Stuttgarter Zentrum niedergelassen. Laut IHK-Daten wuchs das Fast-Food-Angebot in der Innenstadt damit um beachtliche 15 Prozent.
Die Schlangen vor dem neuen Burgermeister am Rotebühlplatz sprechen für sich. „Wir haben bewusst Stuttgart als ersten Standort außerhalb Berlins gewählt, weil die Stadt eine lebendige Esskultur hat, die offen für Neues ist», erklärt Filialleiter Markus Weber. Das Konzept der Berliner Kultmarken setzt auf Qualität statt Masse. Bei Mustafas in der Königstraße werden die Gemüsespieße noch handgeschnitten, während Schnitzery in der Calwer Straße mit hausgemachten Panadensorten punktet.
Die Expansion der Berliner Ketten verändert das Stuttgarter Stadtbild spürbar. Wo früher das traditionelle Vesper dominierte, trifft man jetzt auf die urbane Lässigkeit der Hauptstadt. Schon jetzt gibt es Gerüchte über weitere Berliner Gastro-Importe. Die Verbindung zwischen Spätzle und Späti scheint zu funktionieren – ein kulinarischer Brückenschlag, der die schwäbische Gastro-Szene mit frischem Wind aus dem Nordosten belebt.