In Hamburg-Sülldorf kam es am Dienstagabend zu einem gefährlichen Zwischenfall, als eine S-Bahn der Linie S1 mit etwa 500 Fahrgästen an einem Bahnübergang mit einem Auto kollidierte. Der 80-jährige Fahrer hatte sein Fahrzeug auf den Gleisen abgestellt. Die alarmierende Situation hätte in einer Katastrophe enden können – laut Polizeistatistik gab es allein im letzten Jahr 17 Bahnübergangsunfälle im Hamburger Stadtgebiet.
Dank des beherzten Eingreifens des S-Bahn-Fahrers blieben alle Fahrgäste unverletzt. Der Triebwagenführer leitete sofort eine Notbremsung ein, konnte den Zusammenstoß jedoch nicht verhindern. «Der Lokführer hat vorbildlich reagiert und durch sein schnelles Handeln Schlimmeres verhütet», erklärte Polizeisprecher Michael Stein. Der Autofahrer wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig, da das Auto unter den ersten Wagen geraten war. Man spürte die Anspannung unter den Fahrgästen, die stundenlang ausharren mussten. Der S-Bahn-Verkehr zwischen Blankenese und Wedel war bis in die Nacht unterbrochen.
Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte der Autofahrer die Orientierung verloren haben. Die Deutsche Bahn kündigte eine Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen an diesem Bahnübergang an. Für die Anwohner in Sülldorf ist der Übergang seit Jahren ein Sorgenkind – ein Thema, das die Gemüter auch in den kommenden Wochen bewegen wird.