Der Duft von Mittagessen liegt in der Luft. In vielen Kitas und Seniorenheimen im Harz steht täglich die gleiche Frage im Raum: Was kommt heute auf den Teller? Ein Harzer Arzt hat nun auf Instagram die Qualität dieser Mahlzeiten scharf kritisiert. Seine Botschaft: Was unseren Jüngsten und Ältesten serviert wird, entspricht oft nicht den Ansprüchen gesunder Ernährung.
«Was wir Kindern und Senioren zumuten, würden wir selbst niemals essen», erklärt der Mediziner in seinem vielbeachteten Post. Er zeigt Bilder von blassen Nudeln mit wässriger Soße und Fertigprodukten voller Zusatzstoffe. Die Problematik ist vielschichtig. Einerseits kämpfen Einrichtungen mit knappen Budgets. Andererseits fehlt oft das Bewusstsein für die Bedeutung ausgewogener Ernährung.
Ich erinnere mich an den Besuch einer Harzer Kita letzten Monat. Die Leiterin zeigte mir stolz ihren neu eingerichteten Gemüsegarten. «Wenn Kinder selbst Möhren ziehen, essen sie sie auch lieber», erklärte sie lächelnd. Dieses Engagement ist leider nicht überall Standard.
Experten wie Ernährungsberaterin Martina Krüger bestätigen das Problem: «Fertigprodukte dominieren, frisches Gemüse ist Mangelware. Dabei brauchen gerade Kinder und Senioren hochwertige Nährstoffe.»
Die Debatte zeigt einmal mehr den Spagat zwischen Kostendruck und Qualitätsanspruch. Wenn wir über Wertschätzung sprechen, sollte sie auch auf dem Teller sichtbar werden. Unsere Kleinsten und Ältesten haben besseres verdient als den kleinsten gemeinsamen Ernährungsnenner.