Hamburgs ehrgeizige Wasserstoff-Offensive nimmt konkrete Gestalt an. Im ehemaligen Kohlekraftwerk Moorburg erfolgte gestern die Grundsteinlegung für ein 100-Megawatt-Elektrolyseprojekt, das ab 2026 grünen Wasserstoff produzieren soll. Rund 70 Millionen Euro investieren die Partner Shell, Mitsubishi und die städtische Wärme Hamburg in das Zukunftsprojekt.
«Wir verwandeln einen Ort, der für fossile Energie stand, in einen Leuchtturm der Energiewende«, erklärte Bürgermeister Peter Tschentscher beim symbolischen Spatenstich. Die Anlage wird jährlich etwa 2.700 Tonnen grünen Wasserstoff für Industrie und Verkehr erzeugen können. Im Hafen angesiedelte Unternehmen wie ArcelorMittal und Airbus haben bereits Interesse an der klimafreundlichen Energieversorgung signalisiert.
Für Hamburg bedeutet das Projekt einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Der Moorburger Standort punktet mit idealer Infrastruktur – Stromnetzanbindung, Hafenanschluss und bestehende Industrieanlagen. Wer früher das mächtige Kohlekraftwerk sah, kann kaum glauben, wie schnell der Wandel voranschreitet. Allerdings muss der Senat noch die Wasserstoff-Transportinfrastruktur verbessern.
Die neue Anlage ist nur der Anfang einer umfassenden Transformation. «Hamburg positioniert sich als Wasserstoff-Hub für ganz Norddeutschland«, betont Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard. Bis 2030 will die Hansestadt ihre Elektrolysekapazität auf über 500 Megawatt ausbauen – der Grundstein dafür liegt nun buchstäblich in Moorburg.