In Düsseldorf steigt die Zahl der Zwangsversteigerungen spürbar an. Allein im Juli kommen 14 Immobilien unter den Hammer – doppelt so viele wie im Vorjahresmonat. Die angespannte Wirtschaftslage und steigende Zinsen treffen nun auch Eigentümer in der Landeshauptstadt.
Der Immobilienmarkt in Düsseldorf zeigt deutliche Risse. Zwischen Oberbilk und Oberkassel werden Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser und sogar Gewerbeimmobilien versteigert. Besonders betroffen sind mittlere Wohnlagen wie Wersten und Bilk. «Die aktuelle Situation ist ein Spiegelbild der Finanzierungsprobleme vieler Eigentümer», erklärt Immobilienexperte Thomas Möller. «Viele haben sich übernommen oder konnten steigende Kreditraten nicht mehr bedienen.» Auffällig ist die Häufung von Objekten aus den Baujahren 2015 bis 2019. In meinen 15 Jahren Berichterstattung habe ich selten eine solche Konzentration von neueren Bauten bei Zwangsversteigerungen gesehen.
Die Termine finden jeweils dienstags und donnerstags am Amtsgericht Düsseldorf statt. Für Kaufinteressenten bieten diese Versteigerungen durchaus Chancen, zu günstigeren Preisen einzusteigen. Die durchschnittlichen Verkehrswerte liegen etwa 20 Prozent unter den üblichen Marktpreisen. Der Immobilienkreislauf in unserer Stadt dreht sich weiter – für die einen schmerzhaft, für die anderen eine Möglichkeit.