Von der Seitenlinie des Ruhrstadions sieht man schon jetzt die gespannte Erwartung. Der VfL Bochum empfängt morgen Abend im DFB-Pokal-Achtelfinale den Bundesliga-Überflieger VfB Stuttgart. Ein klassisches David-gegen-Goliath-Duell, bei dem Trainer Heiko Rösler einen besonderen Plan schmiedet. Die Statistik spricht eine klare Sprache: Stuttgart holte aus den letzten sieben Ligaspielen 16 Punkte, Bochum kämpft gegen den Abstieg.
«Wir werden das Spiel in kleine Einheiten unterteilen», verrät Rösler seine Taktik. Der Schlüssel soll in Spielunterbrechungen liegen. Jede Auswechslung, jeder Einwurf wird zur wertvollen Verschnaufpause. Die Bochumer Defensive steht vor einer Mammutaufgabe gegen Stuttgarts Offensivstärke. Besonders Undav und Führich bereiten Rösler Kopfzerbrechen. «Stuttgart ist in Umschaltmomenten brandgefährlich. Da müssen wir hellwach sein», betont der Coach.
Die Atmosphäre könnte zum entscheidenden Faktor werden. «Das Ruhrstadion kann kochen», sagt Kapitän Anthony Losilla. «Wenn unsere Fans Vollgas geben, spüren wir das auf dem Platz.» Bei meinem Rundgang durch die Katakomben spüre ich heute schon die besondere Pokal-Energie. Die Kabinenwände sind mit Bildern früherer Pokalerfolge tapeziert.
Für den VfL ist dieses Spiel mehr als nur ein Pokalabend. Es könnte die Wende in einer schwierigen Saison bedeuten. Ein Weiterkommen wäre nicht nur sportlich, sondern auch finanziell ein Segen. Der letzte Pokaltriumph gegen einen Bundesligisten liegt bereits zwei Jahre zurück. Morgen könnte das Ruhrstadion wieder einen dieser magischen Pokalabende erleben, die den Fußball so besonders machen.